… nach der u.g. Tagung in Klagenfurt bin ich davon sehr überzeugt und zwar aus folgenden Gründen:
- Intensive Schreibforschung als Basis für eine theoretisch und praktisch wirkungsvolle Schreibwissenschaft wird nur durch eine institutionelle Aufwertung der Personen möglich sein, die sich größtenteils unter prekären Arbeitsbedingungen für das Schreiben in Schule, Studium und Berufsbildung stark machen.
- Auch die dringend nötige Wirkungsforschung und Entwickungsarbeit zu schreibdidaktischen Fragen wird sich nicht länger nur mithilfe von Drittmittelprojekten realisieren lassen — auch hier braucht es eine personelle Aufstockung und die Verbesserung materieller Ressourcen.
- In diesem Zusammenhang wird dringend die Bereitschaft der Bildungsinstitutionen nötig, Schreiben nicht länger als lästiges Übel zur Anfertigung von Leistungsnachweisen zu sehen, sondernals Mittel und Medium von digital verankertem Lehren und nachhaltigem Lernen und Studieren.
- Da heißt, dass Schreibzentren und curricular verankerte Schreibkurse etabliert und schreibintensive Lehre gefördert werden müssen. Bereits existierende Schreibzentren dürfen nicht länger nur als Serviceeinrichtung verstanden werden, sondern als wichtiger Ort für Akteur*innen mit fachspezifischen und fächerübergreifenden Überlegungen zur Optimierung schulischer, akademischer, wissenschaftlicher, beruflicher und Alltags-Literalität im Spannungsfeld von Schulausbildung, Studium und Berufsfeld in zunehmend digitalisierten Handlungsräumen.
Liebe Kolleg*innen,
letzte Woche hat an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt die äußerst gelungene Tagung “Schreibwissenschaft — eine neue Disziplin?” stattgefunden. Wer nicht dabei sein konnte, hat trotzdem die Chance, auf das Tagungspadlet zu schauen. Dort kann man neben Programm und Vortragsfolien auch die Zwischenstände der Diskussionsgruppen nachlesen und Videos mit Plenarredner*innen und den Doyen*nes anschauen:
https://padlet.com/schreibcenter/schreibwissenschaft2019
Viel Vergnügen damit wünscht
im Namen des Tagungsteams Katrin Girgensohn