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- Das Textarten-Glossar als gemeinsamer Orientierungspunkt für individuelles UND institutionelles Literacy Management
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Noch Plätze frei im nächsten Schreibberater*innen-Lehrgang ab April
Liebe Schreibinteressierte,
der Ende April beginnende (online) Lehrgang der Freiburger Schreibberater*innen-Ausbildung (Hochschulzertifikat) hat noch Plätze frei. Im 21. Jahr des Bestehens dieser Fortbildung und im Jahr 1 von ChatGPT kommt nun der Schwenk zum Beraten von KI-gestütztem Schreiben. Von bereits aktiven Schreibberater*innen können auch einzelne Lehrgangsbausteine gebucht werden und zwar mit den folgenden KI-bezogenen Schwerpunkten:
Baustein 1 (ab April): Verändert die KI mein Schreibhandeln – und wenn ja, wie?
Baustein 2 (Oktober, kompakt): Verändert die KI mein Handeln als Schreibberater*in – und wenn ja, wie?
Baustein 3 (ab Oktober): Erst ChatGPT und dann DeepL – oder was bleibt noch für L2-Schreibende zu tun?
Baustein 4 (jederzeit): Begleitung in der Schreibberatungspraxis
Weitere Informationen zum Lehrgang und die Online-Anmeldung finden Sie hier: https://akademie.wi-ph.de/schreibberatung.html
Anmeldungen für einzelne Bausteine bitte direkt bei mir: braeuer@ph-freiburg.de
Für Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.
Herzliche Frühlingsgrüße aus Freiburg
Gerd Bräuer
der Ende April beginnende (online) Lehrgang der Freiburger Schreibberater*innen-Ausbildung (Hochschulzertifikat) hat noch Plätze frei. Im 21. Jahr des Bestehens dieser Fortbildung und im Jahr 1 von ChatGPT kommt nun der Schwenk zum Beraten von KI-gestütztem Schreiben. Von bereits aktiven Schreibberater*innen können auch einzelne Lehrgangsbausteine gebucht werden und zwar mit den folgenden KI-bezogenen Schwerpunkten:
Baustein 1 (ab April): Verändert die KI mein Schreibhandeln – und wenn ja, wie?
Baustein 2 (Oktober, kompakt): Verändert die KI mein Handeln als Schreibberater*in – und wenn ja, wie?
Baustein 3 (ab Oktober): Erst ChatGPT und dann DeepL – oder was bleibt noch für L2-Schreibende zu tun?
Baustein 4 (jederzeit): Begleitung in der Schreibberatungspraxis
Weitere Informationen zum Lehrgang und die Online-Anmeldung finden Sie hier: https://akademie.wi-ph.de/schreibberatung.html
Anmeldungen für einzelne Bausteine bitte direkt bei mir: braeuer@ph-freiburg.de
Für Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.
Herzliche Frühlingsgrüße aus Freiburg
Gerd Bräuer
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ChatGPT – Literacy Management anders denken
In Sachen Literacy Management habe ich an meiner Hochschule in den letzten 20 Jahren schon viel versucht, aber meiner Meinung nach leider zu wenig für die Schreibenden und eine für das Schreiben engagierte Hochschule erreicht. Natürlich: Es gibt ein funktionierendes Schreibzentrum mit umfangreichen Angeboten für die Anleitung und Begleitung von Schreibenden. Aber die wirkungsvollere Nutzung des Schreibens als Mittel und Medium von Lehre und Studium in den Fächern, die Etablierung einer reflexiven Schreibkultur, ein sich auf der Basis dieser beiden Ziele wandelndes Selbstverständnis der Schreibenden – all das bewegt sich, wenn überhaupt, nur zögerlich und sieht sich immer wieder neuen Hürden und Herausforderungen gegenüber. Was ich bisher am meisten vermisste, war ein reges Interesse am Thema Schreiben und dessen Rolle als so genannte “Querschnittskompetenz” an der Hochschule. Vom Interesse am akademischen Lesen ganz zu schweigen. Diese literalen Fähigkeiten erhofft man sich nach wie vor als “Mitbringsel” vom Gymnasium und überlässt dessen Transfer ins Studium dem Selbstlauf: Eine ideale Situation für den Einzug eines neuen Tools, das jeder Person, unabhängig von den vorhandenen lietralen Fähigkeiten, einen ausreichend guten Text schreiben kann…
Viele Hochschulen sind in der aktuellen Prüfungszeit damit beschäftigt, das seit November 2022 verfügbare KI-Tool “ChatGPT”, mit dem automatisch Texte generiert werden können, juristisch “in den Griff” zu bekommen, was auch immer das heißen mag. Aber klar geworden ist wohl recht schnell, dass die Nutzer*innen dieses Tools sich deutliche Vorteile in Bewertungs- bzw. Benotungsprozessen verschaffen. Nichts, was man als Lehrkraft und als Institution gut heißen könnte. Da sich aber jetzt schon abzeichnet, dass das Aufspüren KI-generierter Texte technisch schwierig zu bewerkstelligen sein wird, stellt sich die Frage: Was tun mit ChatGPT und seinen Geschwistern?
Die Antwort kann eigentlich nur heißen, dieses, wie alle anderen digitalen Tools zur Unterstützung von Textproduktion, als Herausforderung und Chance anzunehmen und abzuklopfen auf Potenziale für effizienteres Schreiben als Bestandteil wirkungsvolleren Lehrens und Studierens.
Aus der Sicht der Schreibzentrumsarbeit zeigen sich die u.g. Möglichkeiten zur produktiven Einbindung von ChatGPT:
- Arbeits- und Schreibmotivation stärken:
Schreibaufgaben mit persönlich erlebbarem Gebrauchswert konstruieren
—> ChatGPT wird als Begleitwerkzeug genutzt (s.u.) - Schreibfähigkeit fördern:
Prozessorientierte Aufgabenarrangements unter Nutzung kompatibler Textsorten, mit zunehmender Komplexität der dafür nötigen rhetorischen Mittel
—> ChatGPT kommt punktuell für Textbausteine zum Einsatz - Über das Geschriebene reden können:
(Peer-) Feedback und Schreibberatung in Kombination mit persönlicher Arbeitsdokumentation
—> ChatGPT-generierte Textteile werden auf den Prüfstand gestellt - Individuelles Schreibhandeln steuern:
das eigene Lernen (und Nutzen von ChatGPT) im studienbegleitenden Portfolio reflektieren und thematisches Erkenntnisinteresse längerfristig entwickeln
Als Basis für die sinnvolle Umsetzung der o.g. Maßnahmen braucht es vielfältiges Literacy Management, auf individueller und institutioneller Ebene: hochschuldidaktische Gespräche über das Schreiben, Austausch zum Textsortenverständnis (prüfungsrelevante TS, die “kleinen TS), fachspezifisches Aufgabendesign unter Einbeziehung von ChatGPT, spezielle ChatGPT-Schreibberatung und Workshops & Selbstlernmaterialien. Einige Methoden und Strategien für dieses Literacy Management finden sich auf diesem Blog, u.a. in den Berichten von meiner Projektbegleitung an der PH Kärnten und der FHWien.
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Einladung zur Online-Präsentation an der PH Kärnten
Der Literacy-Management-Prozess an der PH Kärnten verlief seit 2009 in mehreren, für mich immer wieder sehr spannenden Etappen. Ich habe in meinem Blog mehrfach davon berichtet.
In meinem Beitrag zur Buchpräsentation “LesenSchreibenLesen” am 08.02.2023 (15-17 Uhr) reflektiere ich die langjährige Kooperation mit Kolleg*innen der PHK im Kontext diverser Veränderungen in meinem eigenen Verständnis von “Literacy Management”.
Bitte schreiben Sie mir bis zum 07.02.23 eine e-Mail an braeuer(atnospam)ph-freiburg.de, wenn Sie an der Online-Veranstaltung teilnehmen möchten.
Weitere Informationen zum LeseSchreibZentrum der PH Kärnten finden Sie hier:
https://www.ph-kaernten.ac.at/lsz/
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Das Textarten-Glossar als gemeinsamer Orientierungspunkt für individuelles UND institutionelles Literacy Management
Was tun, wenn man in der Schreibberatung feststellt, dass es zu bestimmten Textsorten (z.B. Abstract, Essay, Portfolio) unterschiedliche Vorstellungen unter den Lehrenden gibt? Was im Einzelfall erst einmal kein Problem ist (es gilt, was im Schreibauftrag steht bzw. was die jeweilige Lehrkraft dazu auf Nachfrage erklärt), das kann durchaus problematisch für die Schreibentwicklung der Studierenden und hier vor allem für die Ausprägung von Schreibroutinen werden. Noch kritischer ist die oftmals deutlich werdende fehlende Übereinstimmung zwischen angestrebter fachlicher Kompetenz (z.B. die Fähigkeit, professionelles Handeln zu reflektieren) und der fragwürdigen Ansage im Schreibauftrag für ein Portfolio, das Handeln zu dokumentieren und festzuhalten, wie es einem dabei ergangen sei. Was bei einer solchen ungenauen Aufgabenstellung oft herauskommt, sind dürre Verlaufsschilderungen und pauschale Einschätzungen zur Verlaufsqualität. Von echter reflexiver Praxis, die im späteren Berufsfeld essenziell ist, keine Spur.
Mit anderen Worten: ungenaue Angaben zu Textarten in einem Schreibauftrag können die curricularen Zielsetzungen einer ganzen Institution torpedieren. Hinzu kommt, dass durch ungenaue Vorstellungen zu oftmals komplexen Textsorten auch kein zielgenaues Aufgabendesign zu erwarten ist: Wenn nicht klar ist, welche rhetorischen Teilhandlungen in einer Textsorte stecken (z.B. beim Portfolio: Dokumentieren, Analysieren, Evaluieren, Planen), dann kann auf diese Kompolexität auch nicht gut durch diverse Teilaufgaben (scaffolding) reagiert werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Institutionen bzw. größere Struktureinheiten, in denen viel geschrieben wird und bei denen das Schreiben als Schlüssel zum Erfolg angelegt ist (z.B. durch Modularbeiten, Prüfungsportfolios, Klausuren, Studienabschlussarbeiten) sollten sich dringend über deren Textsorten-Verständnis austauschen und dieses als kleinsten gemeinsamen Nenner von durchaus legitimen Nuancierungen in den Fächern festhalten. Eine solche Festschreibung in der Prüfungsordnung, wie oft zu sehen, genügt allerdings nicht. Prüfungsordnungen sind justiziable Texte, die außerdem aus guten Gründen nicht dauernd verändert werden können. Das Aushandeln von Textsortenverständnis aber braucht Zeit. Außerdem können sich die Funktionalitäten von Textsorten recht drastisch verändern, vor allem im Übergang von papierbasierten zu digitalen Formaten (z.B. e-Portfolio). Es braucht also ein Tool, mit dem man diese Diskussion als Institution im wahrsten Sinne des Wortes fortschreiben kann und an dessen Output sich gleichzeitig Lehrende und Studierende beim Aufgabendesign und dem Bearbeiten von Aufgaben orientieren können.
Ein solches Tool könnte das so genannte Textarten-Glossar zu sein, das z.Zt. durch das Schreibzentrum der FHWien (Österreich) entwickelt wird. Ich hatte bereits mehrfach Gelegenheit, die Arbeit dieser Einrichtung zu erleben und freue mich, nun auch dieses Projekt begleiten zu dürfen. In einem ersten Schritt werden aktuell an der Hochschule praktizierte Textsorten und die individuellen Vorstellungen der Studierenden und Lehrenden dazu erfasst. In dieser Inventarisierung werden auch die geläufigsten hochschuldidaktischen Inszenierungen dieser Textsorten erfasst. Dabei wird funktional unterschieden zwischen “Zieltext” (z.B. als Leistungsnachweis) auf der einen Seite und “Transfertext” (mit Adressatenbezug, z.B. Poster) und “Hilfstext” (ohne Adressatenbezug, z.B. Lektürezusammenfassung) auf der anderen Seite.
Idealerweise tragen Hilfs- und Transfertexte mittel- oder längerfristig zur Entstehung kompexer Zieltexte (z.B. Modul- oder Hausarbeit) bei. Das Ideal besteht hier in der “scaffolding”-Funktion von Hilfs- und Transfertexten, die nur dann zum Tragen kommt, wenn die zusätzlichen Schreibaufgaben auch tatsächlich Kompetenzen praktizieren (z.B. das Zusammenfassen von Gelesenem, um es argumentativ in größere Sinnzusammenhänge einzubinden), welche für den Zieltext dringend benötigt werden. Deshalb sollte also auch über die so genannten “kleinen Textsorten” des Studierens eine genaue Vorstellung zu deren rhetorischen Funktionen existieren, um sie im Aufgabendesign letztlich sinnvoll in Szene zu setzen.
Spannende Arbeit steht dem Schreibzentrum der FHW bevor, bei der auf die hilfreichen Vorarbeiten der PH Kärnten (siehe mehrfach in diesem Blog) und deren “Textsorten-Wiki” und dem damit in Verbindung stehenden “Schreibleitfaden” aufgebaut werden kann. Ich werde an dieser Stelle sicherlich wieder davon berichten …
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CfP: JoSch / Journal of Writing Studies
Dear All,
We hope you’ll consider expanding your audience across the Atlantic and submitting to JoSch: Journal der Schreibwissenschaft (JoSch: Journal of Writing Studies). The journal is sponsored by the German Society for Writing Didactics and Research (Gesellschaft für Schreibdidaktik und -Forschung), the national professional organization for writing studies scholars and practitioners in German-speaking countries. JoSch is publishing its first English-only issue and invites contributions on the theme below.
Call for Papers
JoSch vol. 25 (01/2023)
Concepts, Community and Collaboration
Writing studies, writing center practice and research, and the teaching of academic writing have developed not only into a trans-disciplinary but also a transnational endeavor. People and ideas, books and concepts within our field have been traveling back and forth across countries and continents. Sometimes the resulting connections, traditions, influences might be implicit but often scholars and practitioners are well aware of who or what has shaped one’s own work in our shared field.
We are primarily looking for collaborative contributions from diverse teams of authors centering on their experiences with each other’s work. We invite these teams to explore the back and forth of writing concepts, theory, and practice across national, institutional, and disciplinary borders. Submissions by single authors are nonetheless possible.
We suggest considering questions such as:
What did you learn from your co-author(s), from their discipline, line of research, cultural background, etc. that influences your work in writing studies?
How did your own thinking benefit from a specific example of collaboration or community work in writing studies (i. e. work in a community of practice, Wenger 2008)?
Which travelling concepts (i. e. Mieke Bal 2002, Neumann & Nünning 2012) have been especially important for your work and perspectives on writing? What impact did they have? (e.g., what were their “travel routes”?) How where they transformed in the process?
Which concepts from “non-English” writing research should ‘travel’ more intensively on an international level?
Where are the regional blind spots in the traveling of ideas and concepts?
What could be done to foster international exchange (even more)?
Submissions should be in English and between 10,000 – 22,000 characters (incl. spaces). See our Style sheet<https://www.wbv.de/fileadmin/webshop/pdf/Stylesheet_JoSch_en.pdf> for details.
Submission deadline: November 1st, 2022
Submit articles to: redaktion@josch-journal.de<mailto:redaktion@josch-journal.de>
We look forward to reading your submissions!
All the best,
Guest Editors:
Gerd Bräuer, University of Eucation, Freiburg, Germany
Lawrence Clearly, Chair of the European Writing Centers Association, University of Limerick, Ireland
Matthew Davis, Co-Editor of Composition Studies, University of Massachusetts Boston, USA
Andrea Scott, Associate Professor of Academic Writing and Director of College Writing, Pitzer College, USA & Research Associate, Center for Teaching and Learning, European University Viadrina, Frankurt Oder, Germany
Susan Thomas, President, Council of Writing Program Administrators, University of Sydney, Sydney, Australia
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Literacy Management mit langem Atem an der PH Kärnten (Österreich)
Seit vielen Jahren habe ich immer mal wieder phasenweise die Kolleg*innen der Pädagogischen Hochschule Kärnten (Viktor Frankl Hochschule) bei ihren Bemühungen um eine nachhaltige Optimierung ihrer Schreib- und Lesekultur und des damit verbundenen Literacy Managements begleitet (u.a. Ausbildung von Schreibberater*innen, Aufbau eines Schreiblesezentrums, Etablierung eines Schreibleitfadens). Keine andere Hochschule, mit der ich seit 1998 kooperiert habe, hat dabei so viel Kontinuität und Zielstrebigkeit gezeigt und dabei so vielfältige Projekte zugunsten einer sinnvoll gestalteten Schreib-/Lesekultur in Lehre und Studium realisiert.
Als Basis der Arbeit in Klagenfurt gilt das folgende Verständnis von Literacy Management:
Literacy Management ist eine strukturell und inhaltlich ausgerichtete Form der Organisationsentwicklung, die bestehende literale Kulturen auf deren Wirksamkeit hinterfragt und Entwicklungsprozesse in Gang setzt. Die Ziele eines Literacy Management Prozesses sind
- die Etablierung einer hochschulischen Kultur der Verständigung – über Disziplinen und Fachgrenzen hinweg
- die Entwicklung eines vielstimmigen, gut aufeinander abgestimmten Bilds von Lehren und Lernen, mit der Fokussierung auf das Lesen und Schreiben
- die Orientierung an nachhaltigen, sinnorientierten LV-Konzepten, Formaten und Inhalten in der Lehre von Aus- und Fortbildung.
Einen detaillierten Einblick in diese exzellente Arbeit ermöglicht das Forum Literacy.
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Ein Schreibzentrum in Afghanistan
Mit der kürzlichen Eröffnung des ersten Schreibzentrums in Afghanistan an Gawharshad University in Kabul kommt ein besonderes Entwicklungsprojekt zu einem vorläufigen Ende. Begonnen hat alles 2021 mit der Ausbildung eines Lehrenden-Tandems zu Schreibberaterinnen im Rahmen eines vom DAAD geförderten Projekts, STeWS (“Strengthening Teaching and Writing Skills“). Ergänzt wurde das kleine Weiterbildungsteam vom damaligen Rektor der Hochschule. Dies verdeutlicht zum einen den Stellenwert der Initiative zur Einrichtung eines Schreibzentrums innerhalb einer längerfristig angedachten Hochschulentwicklung und zum anderen die gesellschaftliche Dringlichkeit des Anliegens, das Schreiben zu stärken, als Teil der damaligen Bildungsagenda. In einem Essay der beiden Schreibberaterinnen brachten sie diese Dringlichkeit wie folgt auf den Punkt: “Writing is needed in this country to make your living, to feed your family. Good writers are needed to give all those people a voice in this country who try their best to further develop our society.”

Mit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 wurde der offizielle Start der Schreibberatung erst einmal aufgeschoben. Die Weiterarbeit der beiden zertifizierten Beraterinnen wurde unmöglich gemacht. Wenige Monate später aber kam es zur Fortsetzung des Projekts, diesmal mit vier Dozenten als Teilnehmende. Diese vier hatten noch Anfang August 2021 durch die beiden Schreibberaterinnen aus der ersten Projektrunde eine Einführung in die Schreibdidaktik und Schreibberatung erhalten. Dadurch war ein Mindestmaß an Kontinuität gegeben, was sich vor allem auf die weitere Analyse des institutionellen Literacy Managements an GU positiv auswirkte. Auf dieser Basis konnten erste Überlegungen zur Etablierung bzw. Stärkung des Schreibens in den Ausbildungsfächern an der GU entwickelt werden.
Diese Ideen sollen nun sukzessive in die Praxis umgesetzt werden, nicht zuletzt auf der Basis der Angebote des soeben eröffneten Schreibzentrums, bestehend aus Workshops zum Design von Schreibaufgaben in der Lehre und zur Anleitung von Fachtutor*innen, die das Schreiben in den Fächern unterstützen sollen.
Das Schreibzentrum wird in Zukunft außerdem Informations- und Selbstlernmaterial zu verschiedenen Phasen und Strategien der akademischen Textproduktion entwickeln, individuelle Schreibberatung für die Studierenden anbieten und ganz bestimmt ein produktiver Ort für Schreibgruppen sein: Ganz gleich, ob diese Schreibgruppen aus Studierenden bestehen, die sich gegenseitig beim Anfertigen ihrer Haus- und Abschlussarbeiten unterstützen oder aus Lehrenden, die gemeinsam ihre nächste wissenschaftliche Publikation verfassen.

Kreativer Mittelpunkt dieser sich verändernden Schreibkultur an Gawharshad University wird ein fortlaufender Schreibwettbewerb sein, der Studierende und Lehrende dazu motivieren soll, über Sinn und Zweck des Schreibens in der Gesellschaft in Afghanistan nachzudenken. Im Idealfall ergibt sich aus diesen speziellen Essays am Puls der Zeit eine ganz besonders wertvolle Lektüre in Verbindung mit einer Vielfalt von Themen in den Fächern, um damit letztendlich weitere authentische und Lehre und Studium anregende Schreibanlässe zu schaffen.
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CfP JoSch: Digitalisierte Schreibzentrumsarbeit
Liebe Schreibdidaktik-Community,
mit dieser Mail möchten wir von der SIG Digitalität und auch im Namen
des Redaktionsteams der JoSch auf den frisch online stehenden *Call for
Papers* für die 23. Ausgabe der Zeitschrift aufmerksam machen.
Themenschwerpunkt der Ausgabe ist die *Schreibzentrumsarbeit und
Schreibdidaktik im Zeitalter der Digitalität*. Gastherausgeber*innen der
Ausgabe sind mit der SIG Digitalität erstmals eine Special Interest
Group der Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung. Wir
freuen uns sehr über Einreichungen zum Schwerpunkt bis zum 01.11.2021.
Digitale Lehr- und Beratungsformate als Alternativen und Ergänzungen zur
Schreibzentrumsarbeit vor Ort gewinnen immer mehr an Relevanz – nicht
zuletzt im Zuge der Covid19-Pandemie. Ein systematisierter Ansatz
digitaler Schreibzentrumsarbeit als Anspruch einer Schreibwissenschaft
(Kruse/Rapp 2021; Hoksch et al. 2020) steht allerdings noch aus. Eng
verbunden mit digitalen Beratungs- und Lehrkonzepten ist auch die
institutionelle Entwicklung schreibdidaktischer Einrichtungen. Hierzu
zählen beispielsweise die Unterstützung digitaler Fachlehre, digitale
Selbstlernmaterialien, Events wie digitale Nächte des Schreibens oder
Schreibmarathons.
Konkret gilt es, diese Veränderungen unseres Tätigkeitsfelds zu
explorieren, zu reflektieren und vom Einzelfall zu abstrahieren.
Den vollständigen CfP gibt eshier
<https://www.josch-journal.de/2021/05/01/josch-23-call-for-papers/>
Viele Grüße
Dennis Hoksch
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When the story of the university changes …
… what happens to the mission of the writing center? Unter diesem Titel habe ich für den Sammelband von Joe Essid & Brian McTague, Writing Centers at the Center of Change (2020) Veränderungen an der PH Freiburg im Bereich des Literacy Managements analysiert und die damit verbundenen Konsequenzen für das Schreibzentrum kritisch beleuchtet.
Mit der Pademie kommen weitere Veränderungen auf die Hochschulen weltweit zu, welche weitere Konsequenzen für institutionelles, aber auch für individuelles Literacy Managament hervorbringen. Schreibzentren sehe ich hierbei in einer besonderen Rolle als change agent, u.a. als Instanz, die im Bereich der literalen Praxen die sich verändernden Bedürfnisse in Studium und Lehre identifizieren und bedienen hilft. Auf diese Weise entsteht m.E. eine besondere Gelegenheit zur (extra-)curricularen Neustrukturierung in Sachen Schreiben und Lesen im akademischen Kontext.
Das WLN, A Journal of Writing Center Scholarship, widmet dieser speziellen Herausforderung für Schreibzentren eine Sonderausgabe. Hier ist der call for papers dafür:
Colleagues,
We hope you will consider proposing an article for a special edition of WLN on the “Post-Pandemic Writing Center.” The detailed CFP is posted below as well as attached to this email. We look forward to receiving your proposals.
Best,
Noreen Lape and John Katunich
Norman M. Eberly Multilingual Writing Center
Dickinson College
CFP: Special Issue of WLN: The Post-Pandemic Writing Center
We invite you to submit proposals for a special edition of WLN about writing centers after the pandemic recedes. These proposals should address the lessons learned over the last year about writing, writers, writing centers, and writing tutoring. For writing centers, the pandemic has caused losses to students’ learning and well-being that must be addressed; at the same time, it has prompted a wide range of innovations in our work.
It is clear that the pandemic has impacted the learning of many writers and writing tutors over this last year— some completing their last years of high school largely or entirely online, others beginning college careers under similar circumstances. For many writers, learning amid a pandemic has meant fewer connections with peers and in some cases a weakened sense of classroom community, not to mention the tremendous strains on students’ mental health from isolation, and anxiety over the course of the pandemic. All of this points to a reality in which students will feel the ripples of the pandemic for years to come— including disrupted writing instruction, different kinds of experiences with peer review, and fewer opportunities to connect to the writing center as a physical space and community. We can also ask how this cohort of writers may come with higher levels of resilience and self-direction and how writing centers can, in the coming years, leverage those writers’ strengths.
It is also clear that the pandemic has created opportunities for innovation in writing centers. Many writing centers across secondary and higher education have worked quickly in a challenging environment to completely revamp the way they deliver effective and meaningful learning support. Writing centers that were entirely or mainly face-to-face had to reimagine themselves in new modalities. As faculty and students faced new challenges with remote, online, and hy-flex learning, writing centers responded in kind, re-assessing the populations they serve, the spaces they occupy, the assignments they support, and the groups they recognize as stakeholders. The exigencies of disruption spurred on changes that many view as innovations that they will continue to develop when things are “back to normal.”
For this special issue of the WLN, we invite papers that consider the ways in which writing centers can emerge from the pandemic as more responsive, resilient, and innovative. We encourage a wide variety of submissions, especially those that go beyond mere program description to investigate one or more of the following questions:
How did the pandemic cause you to reach out to new populations of students and/or faculty stakeholders?
How did the pandemic disruption cause you to re-see the practice of tutoring?
How has your writing center adapted to meet the needs of student cohorts (e.g. first years) whose learning and/or well-being was most affected by the pandemic?
How did your writing center change its role within your institution?
How have you reimagined writing center space as a result of the pandemic?
What new technologies and new tutoring strategies have you brought from the disruption to your post-pandemic writing center?
How has an increase in online learning and online assignments affected your writing center?
How did you forge connections with other writing centers/writing center directors during the pandemic? What did those new collaborations yield?
What new tutor training practices did you develop as a result of having to switch to remote learning and online tutoring?
What did you learn during the pandemic about building and sustaining community among tutors?
Schedule
Send article proposals (300-500 words) by April 1 to Noreen Lape at lapen@dickinson.edu<mailto:lapen@dickinson.edu> or John Katunich at katunicj@dickinson.edu<mailto:katunicj@dickinson.edu>. Please provide full contact information with your submission. In your proposal, clearly describe your focus, the theoretical and research base from which you will draw, and your plans for structuring a 3000-word article or a 1500-word essay for a Tutor’s Column (Works Cited and Notes included in the word count).
Invitations to submit full articles will be issued June 1.
Manuscripts for WLN<https://wlnjournal.org/> will be due December 1.
Noreen Lape is the Director of the Writing Program/Norman M. Eberly Multilingual Writing Center at Dickinson College and the author ofInternationalizing the Writing Center: A Guide to Developing a Multilingual Writing Center (Parlor Press, 2020).
John Katunich is the Associate Director of the Writing Program and Multilingual Writers Specialist at Dickinson College and the co-editor of TESOL and Sustainability: English Language Teaching in the Anthropocene (Bloomsbury, 2020).
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Bringt die deutschsprachige Schreibwissenschaft u.a. neue Erkenntnisse für Literacy Management?
… nach der u.g. Tagung in Klagenfurt bin ich davon sehr überzeugt und zwar aus folgenden Gründen:
- Intensive Schreibforschung als Basis für eine theoretisch und praktisch wirkungsvolle Schreibwissenschaft wird nur durch eine institutionelle Aufwertung der Personen möglich sein, die sich größtenteils unter prekären Arbeitsbedingungen für das Schreiben in Schule, Studium und Berufsbildung stark machen.
- Auch die dringend nötige Wirkungsforschung und Entwickungsarbeit zu schreibdidaktischen Fragen wird sich nicht länger nur mithilfe von Drittmittelprojekten realisieren lassen — auch hier braucht es eine personelle Aufstockung und die Verbesserung materieller Ressourcen.
- In diesem Zusammenhang wird dringend die Bereitschaft der Bildungsinstitutionen nötig, Schreiben nicht länger als lästiges Übel zur Anfertigung von Leistungsnachweisen zu sehen, sondernals Mittel und Medium von digital verankertem Lehren und nachhaltigem Lernen und Studieren.
- Da heißt, dass Schreibzentren und curricular verankerte Schreibkurse etabliert und schreibintensive Lehre gefördert werden müssen. Bereits existierende Schreibzentren dürfen nicht länger nur als Serviceeinrichtung verstanden werden, sondern als wichtiger Ort für Akteur*innen mit fachspezifischen und fächerübergreifenden Überlegungen zur Optimierung schulischer, akademischer, wissenschaftlicher, beruflicher und Alltags-Literalität im Spannungsfeld von Schulausbildung, Studium und Berufsfeld in zunehmend digitalisierten Handlungsräumen.
Liebe Kolleg*innen,
letzte Woche hat an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt die äußerst gelungene Tagung “Schreibwissenschaft — eine neue Disziplin?” stattgefunden. Wer nicht dabei sein konnte, hat trotzdem die Chance, auf das Tagungspadlet zu schauen. Dort kann man neben Programm und Vortragsfolien auch die Zwischenstände der Diskussionsgruppen nachlesen und Videos mit Plenarredner*innen und den Doyen*nes anschauen:
https://padlet.com/schreibcenter/schreibwissenschaft2019
Viel Vergnügen damit wünscht
im Namen des Tagungsteams Katrin Girgensohn
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