Rolle von schulischen Beratungslehrer*innen profilieren

Letzte Woche Fachtag für Beratungslehrer*innen in der Region, abgehalten in der Gemeinschaftsschule Wutöschingen, mit inspirierender Architektur und anregender Schulkultur. Mir ist durch den Austausch mit den Teilnehmenden an meinen Workshops zur (e-)Portfolioarbeit klar geworden, dass das Handlungsfeld von Beratungslehrenden erweitert werden sollte: Teilnahme an (oder gar Initiierung von) Schul- und Unterrichtsentwicklung, insbesondere Konzeptarbeit zum Literacy Management. Zum Beispiel zur Frage:  Wie werden e-Portfolios fächerübergreifend angeleitet, begleitet, bewertet und nicht zuletzt sinnvoll als Lerngegenstand wiederum im Fachunterricht eingesetzt, sodass die e-Portfolios zum nützlichen Lernbegleiter im gesamten Schulverlauf werden?
F
azit: Beratungslehrende sollten an ihren Schulen eine Steuergruppe zur Erarbeitung eines schlüssigen Literacy Management-Konzepts initiieren, vor allem im Zusammenhang mit der sinnvollen Gestaltung/Nutzung vom “DigitalPakt Schule“. fde2efa631cb70471b302ae5dccdfd3c
Und ein weiterer möglicher Profilierungsschwerpunkt für Beratungslehrpersonen: Schreibberatung! Gerade im Zusammenhang mit der komplexen und umfassend mental fordernden Textsorte (e-)Portfolio wäre das angebracht. Der Arbeitsprozess ist komplex und braucht kontinuierliche Begleitung. Die sukzessive Konstruktion von reflexiver Qualität im Portfolio benötigt geschultes Feedback. Und nicht zuletzt die textsortenspezifische Überarbeitung würde angesichts der rhetorisch komplexen Natur von (e-) Portfolios von Hinweisen und Rückmeldung profitieren.
Fazit: Beratungslehrende sollten zertifizierte Schreibberater*innen werden!

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Weiterbildungslehrgang (Zertifikat) Literacy Management mit Schwerpunkt Schule

Der seit 2011 angebotene Zertifikatslehrgang Literacy Management wird 2019 und 2020 zusätzlich mit dem Schwerpunkt “DigitalPakt Schule” durchgeführt. Anmeldungen sind ab sofort online bei der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung in Freiburg möglich.

Mit der rasant voranschreitenden Digitalisierung von Information und Textproduktion, -rezeption und –distribution (Literacy Management) wird die Anleitung und Begleitung von Lernenden in Schule und Berufsbildung immer komplexer. Die Digitalisierung von Bildung benötigt dringend pädagogische Konzepte und gezielte Qualifizierung von Lehrkräften und Personen auf der Schulleitungsebene. Der Digitalinfrastrukturfonds (DigitalPakt Schule) erleichtert eine grundsätzliche Umgestaltung bzw. Weiterentwicklung schulischer Literalität als Teil digitaler Bildungsinfrastrukturen. Um die dafür an der einzelnen Schule benötigten Unterstützungsmaßnahmen zu identifizieren und erfolgreich zu beantragen, werden Bedarfs – und Potenzialanalysen erforderlich. Die Ermittlung der lokalen Voraussetzungen einer Schule als digitalisiertes literales System, Konzeptbildung hinsichtlich des Veränderungsbedarfs und ein evaluiertes Pilotprojekt für die Umsetzung der angestrebten Veränderungen bilden die Eckpfeiler der berufsfeldorientierten bzw. berufsbegleitenden Ausbildung. Die Ausbildung richtet sich an Vertreter/innen aller Schularten, die sich im Rahmen einer Steuergruppe das Ziel gesetzt haben, für die Digitalisierung der Schule ein Konzept zu erarbeiten und einen Antrag für Mittel aus dem DigitalPakt Schule zu verfassen.

Weitere Informationen zum Lehrgang finden Sie hier: https://akademie.wi-ph.de/kontaktstudium/literacy-management-digitalpakt-schule.html. Inhaltliche Fragen zum Lehrgang richten Sie bitte an den Lehrgangsleiter, Dr. Gerd Bräuer (braeuer@ph-freiburg.de). Fragen zur Organisation des Lehrgangs bitte an die Akademie schicken (andrea.munding@akademie.wi-ph.de).

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Noch Plätze frei in der Freiburger Schreibberater*innen-Ausbildung 2019

Als ich 1999 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg einen Workshop zum amerikanischen Konzept des Schreibzentrums und der Schreibberatung durchführte, meinte eine Studentin spontan: “Sowas bräuchten wir hier auch. Schon allein wegen der vielen unterschiedlichen Vorstellungen, wie ein Portfolio aussehen soll. Neuerdings müssen wir für fast jedes Fach ein Portfolio schreiben, aber jede Lehrperson versteht anscheinend etwas anderes darunter.”

Schon zwei Jahre später gab es dann tatsächlich ein Schreibzentrum an der PH Freiburg. Es war 2001 das erste seiner Art in der europäischen Lehrer*innenausbildung. Natürlich gehörten Workshops und Beratungen zum Anfertigen von Portfolios in der Fachausbildung von Beginn an zum Programm. In einem hochschuldidaktischen Gesprächskreis am Schreibzentrum entwickelten Lehrende und Studierende, in Begleitung mit dem Team der Schreibberater*innen und der Abteilung Hochschuldidaktik, schon recht bald ein fächerübergreifendes Verständnis von reflexiver Praxis und Portfolioarbeit.

Gerne erinnere ich mich an diese frühe Phase des Freiburger Schreibzentrums zurück als ein Beispiel für gelungenes Literacy Management: Ausgehend von dem, was wir an Schreibproblemen und fehlendem Textsortenverständnis in Sachen Portfolio in der individuellen Schreibberatung erlebten, bemühten wir uns um Impulse für die Weiterentwicklung des reflexiven Aufgabendesigns in den Fächern. Auf diesem Wege entstanden nicht nur neue Aufgabenstellungen, es änderten sich bei den Lehrenden auch ganze Seminarpläne auf der Basis eines neuen Verständnisses zur Rolle reflexiver Praxis und Portfolioarbeit in Studium und Lehre.

Diese Verzahnung von Textberatung und strategischem Mitdenken hinsichtlich notwendiger Veränderungen im Aufgabendesign und in anderen hochschuldidaktischen Bereichen der Lehre prägt die Freiburger Schreibberater*innenausbildung seit dem ersten Lehrgang 2001. Seitdem haben über 250 Personen aus 11 Ländern den berufsbegleitenden Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und viele mehr haben an Teilen der Ausbildung teilgenommen.

Seit 2017 ist für die Freiburger Schreibberater*innenausbildung die Nutzung von PREPARE-Campus (zu diesem EU-Projekt siehe u.a. letztes Posting) möglich. Hinter dieser digitalen Lehr-/Lernumgebung verbirgt sich der Zusammenschluss einer Video-Annotationsplattform und einer elektronische Portfolio-Plattform (Mahara). Auf diese Weise gelingt nicht nur ein tieferer Einblick in das individuelle Schreibhandeln der Teilnehmenden am Lehrgang, sondern auch in deren Beratungshandeln. Was auf diesem Weg entdeckt wird, gilt es festzuhalten, zu kontextualisieren und weiterzuentwickeln. Dies geschieht in den elektronischen Portfolios der Teilnehmenden, die mit ihren Reflexionen, über die unmittelbare Lernenden-Gemeinschaft des Kurses hinaus, eine kreative, langfristig wirkende community of practice auf dem sich etablierenden Berufsfeld “Schreibberatung” bilden. Wenn Sie dabei sein möchten, dann melden Sie sich an! Für den Lehrgang 2019 sind noch Plätze frei!

Wir starten am 12./13.04. mit einem Workshop in Freiburg und sehen uns Anfang Oktober 2019 wieder in persona, dann zum Einüben der nicht-direktiven Beratungsmethode. Zwischendurch findet die Ausbildung im Wochenrhythmus auf der o.g. digitalen Lernplattform statt, wo wir eigene Schreibpraxis, Schreibprozesstheorie-Diskurs, Video-Analyse und Reflexion sinnstiftend miteinander verknüpfen.

Weitere Informationen zum Zertifikatslehrgang und Online-Anmeldung: https://akademie.wi-ph.de/schreibberatung.html

Gerne auch Fragen direkt an mich: braeuer@ph-freiburg.de

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Paradigmawechsel durch und mit ePortfolios?

Das Projekt PREPARE, über das auf diesem Blog schon mehrfach berichtet wurde, ist abgeschlossen. Die wichtigsten Ergebnisse können auf einem PB-Wiki eingesehen werden. Der Link dahin wird in Kürze auf www.prepare-campus.eu veröffentlicht.

Über Interesse an diesen Projektergebnissen freue ich mich jederzeit. Schreiben Sie bitte direkt an braeuer@ph-freiburg.de und nicht in der Kommentarleiste dieses Blogs.

Ein erstes Ereignis zur konkreten Umsetzung der PREPARE-Arbeit im neuen Jahr ist für Anfang Mai geplant. Am Freitag, den 03.05.2019, richtet die Binational School of Education (BiSE) der Universität Konstanz eine baden-württembergische Netzwerktagung zum Thema „Portfolio in der Lehrer- und Lehrerinnenbildung“ aus. Bei dieser Tagung wird auch der Ansatz der reflexiven Praxis im Spannungsfeld von Video-Annotation und e-Portfllio eine wichtige Rolle spielen. Hier die Vorab-Informationen der Tagungsleitung, Christine Ziegelbauer, M.A., Koordinatorin des Förderprogramms „EPASS – ePortfolio als Schlüssel-System für Lebenslanges Lernen“ an der Universität Konstanz / Binational School of Education (BiSE).

Als Keynote Speaker wurde Prof. Dr. Thomas Häcker von der Universität Rostock gewonnen. Er wird in seinem Vortrag „Förderung von Reflexivität mit Hilfe von Portfolios? Plädoyer für eine pragmatisch-realistische Perspektive“ einen kritischen Blick auf die aktuelle Portfolio-Debatte werfen. In einer zweiten Keynote werden sich Lina Feder und Dr. Tim Fütterer von der Eberhard Karls Universität Tübingen unter dem Titel „Portfolioarbeit aus empirischer Perspektive: Ein Forschungsüberblick mit Leerstellen“ mit aktuellen Ergebnissen und offenen Fragen der Portfolioforschung beschäftigen. Neben der theoretischen und empirischen Auseinandersetzung mit Portfolioarbeit in den Vorträgen können sich die Teilnehmenden in Workshops mit praktischen Themen zur didaktischen Gestaltung und Umsetzung reflexiver Praxis befassen. Folgende Workshops werden angeboten:

  • „Reflektier das mal! – Portfolioaufgaben lernfördernd gestalten“ (Referentin: Dipl.-Psych. Heike Meyer, M.A., Universität Konstanz)
  • „Is the (new) medium the (new) message? Konzeption und Evaluation von Portfolioarbeit” (Referenten: Dr. Ulrich Halbheer und Stephan Nänny, Pädagogische Hochschule Thurgau)
  • “Rechtliche Schranken beim Medieneinsatz in ePortfolios” (Referent: Prof. Dr. Jochen Glöckner, Universität Konstanz)
  • “Die DSGVO – Grundlagen zum Datenschutz in der Hochschule” (Referent: Codrin Timu, LL.M., Universität Konstanz)

Die Tagung wird mit einer Podiumsdiskussion abgeschlossen, in der die verschiedenen Perspektiven auf Portfolioarbeit in der Lehramtsausbildung aufgegriffen und hinterfragt werden. Bereits zugesagt haben hierfür Dr. Andrea Rendel, Kultusministerium Baden-Württemberg, Prof’in Maria Berger-Senn, Leiterin des Staatlichen Studienseminars für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasium) Rottweil, Prof. Dr. Thomas Häcker, Universität Rostock, und Dr. Gerd Bräuer, Geschäftsführer des Schreibzentrums der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

Weitere Informationen auf der Tagungshomepage: https://www.bise.uni-konstanz.de/termine-und-veranstaltungen/details/2019/5/3/event/31007-Baden-wrttembergische-Ne/tx_cal_phpicalendar/

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Tagungsankündigung: PREPARE in Wien (16.4.18)

Am 18.04.2018 findet an der PH Wien ein internationales Symposium zum Erasmus-Plus-Projekt PREPARE statt. Im Zentrum dieser Veranstaltung stehen Fragen zur Förderung von Reflexions- und Lehrkompetenz sowie zum Wissens- bzw. Praxiserfahrungsaustausch auf der Basis von Videoreflexion und ePortfolioarbeit. Dazu hatte ich auf diesem Blog seit 2016, dem Beginn des von mir geleiteten Projekts, bereits mehrfach berichtet.

Die Tagung verfolgt jedoch auch ein weiteres wichtiges Ziel: Sich Gedanken darüber zu machen, wie diese für Studierende und Lehrende ungewohnte Schreibart (reflexives Schreiben) und Arbeitsform in ebenso ungewohnten Medien (Videoplattform, ePortfolio) fest und verbindlich in die Praxis der Institution Hochschule verankert werden können. Machen wir uns nichts vor: Viele Hochschule sind über Projektmittel erfreut, aber die wenigsten darüber, Projektergebnisse zu verstetigen, indem Vorhandenes verändert und die dafür nötigen Mittel selbst aufgebracht werden.

Aber das ist nur ein Widerstandsgrund seitens der Institution. Weitere Reibungsverluste beim Transfer in den Bildungsalltag lassen sich auf der Ebene von Literacy Management finden: Die meisten Lehrenden und Studierenden nutzen bisher andere Routinen, als die von PREPARE vorgeschlagenen (s. dazu die Übersichtsgrafik Blogeintrag xxx), wenn es um die Reflexion von Wissensaneignung, vorhandenem Wissen oder praktischer Wissensanwendung geht. Warum sollen sie plötzlich ihr Handeln im Video festhalten, dieses dort selbst kommentieren oder von anderen Menschen kommentieren lassen, um es dann noch im ePortfolio weiterführend zu reflektieren? Wozu die ganze Mühe und Überwindung (“Ich sehe im Video immer so doof aus!”), wenn es auch anders – einfacher – geht? Wenn die Vorgaben der Institution bisher sowieso etwas anderes verlangten? Zwar erfordert die Prüfungsordnung vielleicht bereits ein “Portfolio” – aber wer weiß schon, wie das genau aussehen soll?! Und dann wäre noch die “Digitalitätsfalle”: Anwendungen für elektronische Portfolios sind vielen Computerzentren an Hochschulen ein Graus, da hier ein neues Einfallstor für “Viren” entsteht. Also doch lieber der gute alte Praktikumsbericht, diesmal eben in einem Ordner, auf dem vorne “Portfolio” draufsteht? Und wer von den Studierenden noch nicht genau weiß, wie man einen Praktikumsbericht schreibt, der wird von der Lehrkraft vielleicht an die kürzlich abgegebene Wissenschaftliche Hausarbeit erinnert. So oder zumindest so ähnlich sind doch auch Portfolios, oder?

Wenn PREPARE als neuer Zugang zu reflexiver Praxis und vertieftem Lernen an den Hochschulen ankommen soll, dann braucht es Gespräche und Analysen darüber, worin die Praxis der Hochschulen und ihrer Akteure (Lehrende, Studierende, Verwaltung) in Sachen Reflexion bisher bestand, welche Aufgaben, Prozeduren und Textsorten für die Erstellung reflexiver Leistungsnachweise bis jetzt noch vorgesehen sind. Es braucht aber ebenso eine Debatte darüber, warum sich an diesen individuellen und institutionellen Routinen in Zukunft etwas ändern soll. Falls sich herausstellt, dass es tatsächlich einen deutlichen Handlungsdruck sowohl für die Hochschule als auch für die Akteure gibt, dann gilt es zu überlegen,was diese Akteure benötigen, um diesen Einschnitt in ihre bisherige Handlungspraxis als notwenig zu akzeptieren und um das angestrebte, alternative Handeln letztlich erfolgreich zu bewerkstelligen. Mit anderen Worten: Es muss also gefragt werden, welche Anleitung, Begleitung und Förderung Menschen und Institutionen brauchen, um bestehende Routinen aufzubrechen und neue Handlungsstrategien zu etablieren. Wir müssten klären, wie eine bildungspolitische Agenda für die “top-down”-gesteuerte Initiierung dieses Wandels – auf individueller wie institutioneller Ebene – konkret aussehen muss.

Für die Tagung am 18.4.18 in Wien gibt es also sehr viel Gesprächsbedarf! Wir würden uns freuen, wenn Sie sich an diesem Austausch beteiligen würden, entweder in Person oder online. Tagungshinweise und Anmeldung finden Sie hier: https://www.prepare-campus.eu/prepare-symposium-2018/

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Was LANGE NÄCHTE mit Literacy Management zu tun haben

Kurz vor Weihnachten — sozusagen als Weihnachtslektüre für die langen Nächte in dieser dunklen Jahreszeit — möchte ich das Thema Schreib-Event und hier besonders die LANGE NACHT DER AUFGESCHOBENEN HAUSARBEITEN aufgreifen und nach deren Abhängigkeit von lokalen oder deren Einfluss auf lokale Schreibkulturen zu fragen. Diese LANGEN NÄCHTE werden seit ungefähr zehn Jahren mit viel Engagement von Schreibzentren, Bibliotheken und Schreibberater*innen an Hochschulen im deutschsprachigen Raum veranstaltet und die Zahl der Hochschulen, die ein solches Event veranstalten (wollen), scheint weiter stetig zu wachsen.

Mich als Schreibpädagogen freut das ungemein und bis vor Kurzem war diese Begeisterung mit der Hoffnung verbunden, die LANGEN NÄCHTE könnten dazu beitragen, die traditionell an deutschen Hochschulen unterbelichtete Rolle des Schreibens zu verändern: Man schreibt gemeinsam, anstatt einsam und verlassen irgendwo im stillen Kämmerlein. Man gibt sich gegenseitig Feedback auf Ideen und Rohfassungen, anstatt nur mit fertig polierten Texten aufzuwarten. Man kommt ins Reden über das Schreiben, um festzustellen, dass jede*r Schreibende mit ähnlichen Reibungsverlusten in der Textproduktion zu kämpfen hat.

Nach vielen Durchgängen der LANGEN NACHT, die ich an der PH Freiburg und der Uni Freiburg selbst aktiv mitgestaltet habe und nach noch mehr Besuchen auf LANGEN NÄCHTEN anderer Hochschulen und Universitäten als Workshopleiter und Schreibberater befürchte ich allerdings, dass die o.g. “Setzlinge” aus dem “Treibhaus” der LANGEN NACHT im Alltag des akademischen Lehrbetriebs nicht so recht zu gedeihen scheinen. Zumindest auf der Basis dessen, was sich bei  der Schreibberatung am Freiburger Schreibzentrum, an dem ich arbeite, beobachten lässt, gibt es weiterhin unklare Schreibaufträge, ungeklärte Textsortenvorstellungen, kaum Anleitung zum Peer-Feedback, zu wenig Anleitung und Begleitung von Textrevision, ganz zu schweigen vom “Reden über das Schreiben”. Einen Diskurs über akademische Literalität im Allgemeinen und das Schreiben im Besonderen gibt es in Freiburg m.W. nach wie vor nicht — sicherlich hier und da zwischen einzelnen Lehrenden und Studierenden, aber nicht als öffentlichen Diskurs, der Akzente setzen könnte für die Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur insgesamt.

DIE LANGE NACHT, zumindest die in Freiburg, bleibt ein Event — eine singuläre Veranstaltung, die inzwischen mit jedem neuen Durchgang zunehmend mehr Mühe hat, genügend Unterstützer und Teilnehmende zu finden. Das ist ein Trend, den ich übrigens nicht nur in Freiburg beobachte. Warum? Um dies seriös beantworten zu können, bräuchte es einer genaueren Untersuchung auf der Basis von Literacy Management: Was passiert in einer Organisation, z.B. an einer Hochschule, im Umgang mit Informationen im Spannungsfeld von schon geschriebenen (also rezipierten) und noch zu schreibenden Texten? Was passiert auf dem Weg von einem Schreibauftrag bis hin zur Bewertung des fertigen Textes? Welche Kompetenzvorstellungen in Sachen akademischer Literalität befinden sich in den Köpfen von Lehrenden und Studierenden und in den Studien- und Prüfungsordnungen bzw. Anleitungs- und Begleitmaterialien für die Produktion schriftlicher Leistungsnachweise?

Dies untersucht, würde eine konkrete Vorstellung dessen ergeben, was mit einer LANGEN NACHT anvisiert werden sollte und was damit erreicht werden könnte bzw. was langfristig, über die LANGE NACHT hinaus, an der jeweiligen Ausbildungsstätte verändert werden müsste und, letztlich, worin die Herausforderungen und Gefahren für die Akzeptanz der LANGEN NACHT in einer vorhandenen institutionellen Schreibkultur bestehen. Vielleicht stellt sich bei einer solchen Untersuchung heraus, dass die LANGE NACHT mit einem anderen Konzept, z.B. als Ort für Lektorat, Textkorrektur und Plagiatskontrolle einen wesentlich größeren Zuspruch erfahren würde als das aktuell vielenorts verwendete Format von gemeinsamer Schreibzeit, von Peer-Austausch, Workshops und Schreibberatung. Oder vielleicht wäre eine konzeptuelle Verknüpfung der soeben genannten prozess- und produktorientierten Angeboten sinnvoll. Wie auch immer: Eine Bestandsaufnahme der Einflussfaktoren auf die LANGE NACHT bzw. deren Einflussmöglichkeit auf die lokalen Schreibkulturen auf der Basis von Literacy Management wäre langfristig sicherlich ein Gewinn für alle an Bildung und Literalität Beteiligten, nicht zuletzt verbunden mit dem Ziel, solche “Setzlinge” im “Treibhaus” LANGE NACHT zu ziehen, die nicht nur schlechthin im rauhen Klima des akademischen Alltags besser bestehen, sondern auch zu einem für Schreibende produktiven Klimawandel beitragen.

 

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“High-Impact Practices” und das Problem des Kompetenztransfers

Dass die in meinem letzten Blogbeitrag vogestellte Publikation zu high-impact practices (HIPs) bei Schreibkursen einen wichtigen Faktor unterbelichtet gelassen hat, ist mir erst nach der Lektüre des Sammelbandes, Critical transitions: writing and the question of transfer, herausgegeben von Chris M. Anson und Jessie L. Moore (2017) klar geworden. Zur Erinnerung: ein Kurs zur Einführung in das akademische Schreiben erlangt erst dann die Qualität einer HIP — das im Kurs Gelernte beeinflusst die Qualität des weiteren Studierens —, wenn dieses Wissen auch tatsächlich im weiteren Verlauf der Ausbildung explizit zum Einsatz kommt, d.h., wenn es den Studierenden durch konkrete Schreibaufgaben im Studienverlauf abverlangt wird. Mit anderen Worten: Für das Gütesiegel HIP reicht es nicht, wenn ein Schreibzentrum einen Einführungskurs konzipiert, der im Rahmen seiner Aufgabenstellungen vielfältige Anschlussmöglichkeiten für das Schreiben in den Fächern antizipiert oder anregt. Das Schreibzentrum müsste sich, z.B. mithilfe von writing fellows, darum bemühen, dass die Inhalte, Methoden und Ziele des Einführungskurses in den Fächern aufgegriffen und auf hochschuldidaktischer Ebene, hier v.a. im Aufgabendesign, weitergeführt werden. Das Dilemma ist jedoch, dass dieses Konstrukt des institutionellen Transfers als Teil des institutionellen Literacy Managements nicht garantiert, dass auch der Transfer auf der individuellen Ebene, nämlich hier im Schreibhandeln der Studierenden, als Teil des individuellen Literacy Managements, stattfindet.

Folgt man den Ausführungen der Beiträger*innen im o.g. Sammelband, dann unterliegt das im Einführungskurs zur akademischen Literalität Gelernte keinesfalls einem automatischen Transfer in den neuen Handlungszusammenhang, z.B. im Rahmen der Fachausbildung, eines späteren Masterstudiums oder im Berufsfeld. Viel stärker wirken erst einmal die Einflüsse des neuen Handlungsraumes und der dort vorhandenen Praxisgemeinschaft. Der/die Schreibende möchte dazugehören, verbunden mit dem Effekt, dass bisher erworbenes Wissen und gesammelte Erfahrung latent abgewertet und dafür neue Praxen und neues Wissen angeeignet werden. Um “Alt” und “Neu” sinnvoll zusammenzuführen, braucht es Reflexion und Innehalten. Der Begriff dafür heißt bei Anson/Moore (2017) threshold — ein Handlungsraum, welcher hochschuldidaktisch konstruiert werden muss, z.B. als elektronisches Portfolio, in dem z.B. das Schreibhandeln im Einführungskurs erinnert und mit dem in der Fachausbildung verglichen wird: Welche Fragen, Verunsicherungen oder Herausforderungen beschäftigen mich dabei? Was ändert sich an meinem Handeln, aber vielleicht auch an meinen Einsichten, Werten und Haltungen? Wie verändert sich meine Rolle in der neuen Praxisgemeinschaft im Vergleich zur alten?

Den Beiträger*innen im Sammelband zufolge entstehen durch Reflexion und Innehalten Phänomene wie boundary crossing — ein “Hinüberschauen”, ohne bereits hinüberzugehen, also ohne eine neue Einsicht auch wirklich zu vollziehen — und consequential transition, die dann die Einsicht nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, handelnd vollzogen sieht.

Einen solchen wichtigen Ort des Reflektierens und Innehaltens, um Kompetenztransfer in der Ausbildung nicht nur institutionell zu organisieren, sondern auch individuell zu ermöglichen und auf einer persönlichen Ebene nachhaltig vollziehen zu können, haben wir im EU-Projekt PREPARE (vgl. auch Blogeintrag vom 11.01.2016 zur Projektvorstellung) mit einer digitalen Lehr/Lernumgebung, PrepareCampus, geschaffen. Hier geht es darum, Studierenden in diversen Praktika die Möglichkeit zu geben, anhand von Videoaufnahmen aus dem neuen Handlungsumfeld über ihr professionelles Handeln nachzudenken, es mit Peers zu diskutieren und im Kontext des fachwissenschaftlichen Diskurses langfristig zu hinterfragen bzw. weiterzuentwickeln. Dies geschieht im Spannungsfeld von Primärreflexion in Form des ad-hoc Kommentierens und Diskutierens von Videoaufnahmen und von Sekundärreflexion im elektronischen Portfolio, wo das bei der Videoannotation Bemerkte vertieft analysiert und evaluiert wird. Dadurch entstehen schließlich neue Einsichten und Konsequenzen für zukünftiges Handeln. Wer unseren “Verweilraum” einmal mit der eigenen Praxisgemeinschaft ausprobieren möchte, der schreibe mir unter braeuer@ph-freiburg.de.

Kompetenztransfer auf PepareCampus.jpg

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Lektüreempfehlung: WAC and High-Impact Practices

Das im Titel meines Blogeintrags genannte digitale “Sonderheft” von Across the Disciplines (hgg. von The WAC Clearinghouse), gestaltet von den Gast-Herausgeber*innen, Beth Boquet und Neal Lerner, präsentiert zehn Artikel aus dem Umfeld des Teils der WAC-Szene an US-amerikanischen Universitäten, der sich besonders mit Schreibzentrumsarbeit und der Entwicklung von Schreibkursen (WAC und WID) beschäftigt. Damit ist diese Publikation grundsätzlich für den Kontext von Literacy Management interessant, werden hier doch die beiden Aspekte von Literacy Management a) Individuelles Literacy Management (Wie gehen Schreibende zum Zweck des Verfassens, Rezipierens und Distribuierens von Texten mit Informationen um?) und b) Institutionelles Literacy Management (Welchen Einfluss haben institutionelle Vorgaben und Rahmenbedingungen auf dieses literale Handeln?) in ihrem Zusammenspiel in den verschiedenen Phasen des Studiums sehr deutlicht.

Diese Ausgabe ist meiner Ansicht nach von besonderem Interesse, weil sie das Zusammenspiel von individuellem und institutionellem Literacy Managament durch den speziellen Bezugspunkt, high impact practices, in einen besonders scharfen Fokus nimmt und damit sehr anschaulich verdeutlicht, dass Schreibkurse im Studium, egal ob als Einführungskurs oder als schreibintensiver Fachkurs konzipiert, nicht nur unter dem bildungspolitisch relevanten Gesichtspunkt der Studier- bzw. Berufsfähigkeit gesehen werden sollten, sondern auch unter dem des nachhaltigen Einflusses auf Menschen, die während der Ausbildung und später im Berufsfeld politisch, sozial, kulturell und/oder wirtschaftlich gestaltend aktiv werden sollen.

Als High-Impact Practices (HIPs)  bezeichnet die Association of American Colleges & Universities (AACU) curriculare Angebote und Strukturen, die über die Ziele der curricularen Ausbildung hinausgehen und langfristigen Einfluss auf die Entwicklung der Studierenden haben. Der international renommierte Bildungsforscher George D. Kuh (2010), Spezialist in Sachen HIPs,  bezeichnet im Vorwort eines zur Erforschung von HIPs sehr interessanten Sammelbandes von Jayne E. Brownell & Lynn E. Swaner (eds., 2010) High Impact Practices als “an investment of time and energy over an extended period that has unusually positive effects on student engagement in educationally purposeful behavior” (zit. nach Boquet/Learner in ihrer Einleitung zum o.g. Sonderheft).

Ebenfalls in der Einleitung zum o.g. Sonderheft findet sich eine Liste von akademischen Aktivitäten, welche die AACU auf ihrer Homepage auf der Basis so genannter “Impact” bzw. “learning outcome”-Forschung als für das weitere Leben der Studierenden transformierend bezeichnet. Dazu gehören u.a. gezielt gebildete Lerngemeinschaften (im Sinne von Peer-Lernen, z.B. als autonome Schreibgruppen), Service-Learning-Projekte (z.B. Schreib/Leseprojekte in Schulen, sozialen Einrichtungen, kommunalen Begegnungsstätten) oder Forschendes Lernen  kontinuierlicher Begleitfaktor im Erststudium.

Die besondere Qualität von High-Impact Practices entsteht nach Kuh (2008) im intensiven Austausch mit Lehrenden und Peers unter Zuhilfenahme von anregenden, wertvollen Lehr/Lern-Ressourcen und im Rahmen von inspirierenden Lernumgebungen, verbunden mit der Absicht, neues Wissen nicht schlechthin anzueignen, sondern gezielt zu integrieren und anzuwenden bzw. durch die Synthese von Theorie und Praxis neue, für die Studierenden persönlich bedeutsame Einsichten entstehen zu lassen.

Allen Leserinnen und Lesern meines Blogs wünsche ich eine inspirierende Lektüre und ALLES GUTE FÜR 2017!

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CfP: International Conference on Writing Analytics

Meine Motivation, auf die u.g. Tagung in den USA hinzuweisen, ist ähnlich wie bei meinem Blogeintrag vom 13.6.16 zum für 2017 geplanten Themenheft, “Learning Analytics”, der Zeitschrift für Hochschulentwicklung. In diesem Fall kommt jedoch hinzu, dass es sich beim Tagungsthema nicht schlechthin um “learning analytics” handelt, sondern um die Analyse der Handlungen, die den Umgang mit Texten steuern. Hierin sehe ich den Kern von Literacy Management: Wie gehen Schreibende zum Zwecke des Verfassens, Rezipierens und Distribuierens von Texten mit Informationen um? Welchen Einfluss haben institutionelle Vorgaben und Rahmenbedingungen auf dieses informationsbasierte Handeln als Bestandteil erfolgreichen Studierens?

Die Wichtigkeit dieses Themas möchte ich kurz anhand eines Beispiels aus meiner beruflichen Praxis verdeutlichen: In den vergangenen Monaten war ich mit Workshops und Vorträgen zum Thema Portfolio an verschiedenen Hochschulen und Universitäten in den deutschsprachigen Ländern unterwegs. Den Zweck dieser Veranstaltungen kommunizierten die Veranstalter mit mir als Profilierung reflexiver Praxis in der Fachausbildung bzw. als Einführung von studienbegleitenden Portfolios. Leider wurden jedoch keinerlei Bedarfsanalysen zum Umgang mit reflexiver Praxis und Portfolio im Vorfeld der Veranstaltungen vorgenommen, sodass sich mir vor Ort das folgende Bild bot: Lehrende, die sich bemühten, in den wenigen Stunden unserer gemeinsamen Workshoparbeit oder in der kurzen Diskussion im Anschluss an meinen Vortrag herauszubekommen, wie sie ihre (zukünftig) portfolio-basierten Lehrveranstaltungen gestalten bzw. optimieren könnten. Dafür orientierten sie sich hauptsächlich an ihren bisherigen Lehrerfahrungen und den dadurch entstandenen subjektiven Theorien. Worin die Bedürfnisse der Studierenden und die Erwartungen der Institution bestünden, darüber wurde teilweise recht wild spekuliert. Was sich aus dieser Gemengelage ergeben wird, ist meiner Meinung nach absehbar: Lernen im Lehr-Alltag durch “Versuch und Irrtum” – eine Vorgehensweise, die, wie wir alle nur zu gut wissen, nicht nur einen sehr langen Atem verlangt, sondern die Gefahr in sich birgt, dass letztlich alter Wein in neue Schläuche fließt. Darin sehe ich nicht etwa mangelnden guten Willen der Akteure, sondern das altbekannte Handlungsmuster – auf die bereits vorhandenen Routinen zurückzugreifen, wenn das Neue anscheinend nicht funktioniert. Dass damit langfristig reflexive Praxis und Portfolioarbeit pauschal ins schlechte Licht und dann wieder in Vergessenheit geraten, ist leider absehbar, wenn Impulse, wie die u.g. Tagung, das für 2017 geplante Themenheft, “Learning Analytics”, der Zeitschrift für Hochschulentwicklung oder auch der Zertifikatslehrgang “Literacy Management” an der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung an der PH Freiburg ungenutzt bleiben.

The 4th International Conference on Writing Analytics: Writing Analytics, Data Mining, and Student Success 2017
January 12-13, 2017, University of South Florida at St. Petersburg
http://toolsforwriters.com/writing-analytics-data-mining-and-student-success/

The deadline for proposals is December 1st, 2016. The newly-launched Journal of Writing Analytics and the University of South Florida invites you to join us on the campus of USF St. Petersburg for Writing Analytics, Data Mining, and Student Success 2017. The conference will feature pioneers in the emerging field of Writing Analytics, as well as peer-reviewed presentations. For more information, including CfP and registration information, visit www.toolsforwriters.com.

Conference purpose

This conference will bring together theorists and researchers from Writing Studies, Predictive Analytics, and Corpus Linguistics to explore the emergence of writing analytics and data mining as a primary concern for academe, both as a business and a methodology for constructing knowledge. Featured speakers will report on new educational data and text mining methods, advances in intelligent tutorial systems and artificial intelligence, pioneering research on machine feedback for formative as opposed to summative commentary, and research on ways to provide more helpful feedback on student work in less time. Participants will discuss how scores and comments on writing projects in the freshman year can be used to predict retention and student success. We invite scholars to speak about ways digital ecologies can measure tool behaviors such as time-on-task, comments and trace patterns can measure intrapersonal and interpersonal competencies, and how machines can pitch tutorials to students based on their needs.

We invite paper proposals asking:

  • What are writing analytics? What sorts of analytics are being used across academic disciplines–especially writing studies, corpus linguistics and business? Are writing analytics a professional service or an academic, university-based service? Based on your experience, what are the best practices for adapting state-of-the-art data mining approaches to the educational domain, with specific attention to teaching and assessing writing? What policies and resources encourage understanding of data gathering and analysis practices?  What parameters define ethical uses of learning analytics?
  • Why are writing analytics important for academics, university assessment experts, businesses? How can writing analytics facilitate student learning and student success?
  • How are corpora typically constructed? How can data mining and analytics be leveraged to better meet the needs of students and educational institutions? How can Writing Analytics prioritize and scaffold feedback? How can researchers detect and assess students’ affective and emotional states while engaging the writing construct?
  • Who is using writing analytics? How are they challenging disciplinary assumptions and methods?
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CfP: Learning Analytics – Implications for Higher Education

Ich bringe den u.g. CfP auf diesem Blog, da in meinem Verständnis “learning analytics” ein wirkungsvoller Ansatz ist, um den Mikrokosmos von Literacy Management zu beleuchten und zwar auf zwei Ebenen: a) auf der Ebene der Lernenden im Rahmen einer Lernendengemeinschaft als individuelles Literacy Management und b) auf der Ebene einer ganzen Praxisgemeinschaft bzw. Bildungsinstitution als institutionelles Literacy Management.

ZFHE (Zeitschrift für Hochschulentwicklung vol. 12/1) is calling for
contributions for an English-language special issue on “Learning Analytics:
Implications for Higher Education”.

Guest editors are Wolfgang Greller, Ulrich Hoppe & Hendrik Drachsler.
Planned date for publication is February 2017. The following topics are open
for contributions:

(1) Focus on the learner:
* How can learning processes be adapted based on the analysis of
learning-related data?
* Which possible (positive) effects on learner performance can we expect
from using learning analytics and/or educational data mining approaches?
* What are suitable indicators for predicting learning success/failure?
* Which principles and approaches can or should guide the usage, processing
and presentation of analytics results based on person-related data?

(2) Focus on courses and learning design:
* What can learning analytics reveal regarding the use of learning
resources, interactions and participation of learners?
* How to assess if the activities of students are in line with expectations
derived from pedagogical design principles?
* Does learning analytics offer interesting new information to enhance
course evaluation?
* Are teachers ready for exploiting learner data in order to optimise
learning?

(3) Focus on the institution:
* What are conditions and/or indicators for learning analytics “readiness”
of HE institutions?
* Can learning analytics help take decisions on when to plan courses and how
to structure programs?
* What are the conditions for sharing learner data within different parts of
a university?
* What measures are necessary at institutional management level to maximise
benefit of learning analytics and what are the potential benefits?
*  In what ways can predictive analytics influence future student cohorts?

Extendend Deadline for submissions: 30 June 2016
The complete call is available from the ZFHE website:
http://www.zfhe.at/index.php/zfhe/announcement/view/48

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Beste Grüße aus der ZFHE-Redaktion
Michael Raunig
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ZFHE – Zeitschrift für Hochschulentwicklung
http://www.zfhe.at
office@zfhe.at

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